Wolfram Steinacker               Unglücks-Sonett

*1953

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Sonette, die bestehn aus vierzehn Zeilen.

Nach Adam Riese folgt auf Eins die Zwei.

Auch glückt die Drei! Wir wollen nicht verweilen.

Ruf Zeile Vier! Und schon naht sie herbei.

 

Jetzt kommt die Fünf klammheimlich angetrieben.

Doch affengleich klammert sich Sechs mit Macht.

Den stolzen Gipfelpunkt erklimmt die Sieben.

Das wär's! Hernieder klettert Zeile Acht.

 

Fast ist's geschafft! Beschwingt marschiert die Neun.

Zustimmend blinzelt Zeile Nummer Zehn.

Auch Elf hat Gründe, diebisch sich zu freun:

Sie tat den Reim auf Zwölf schon längst erspähn.

 

Die Dreizehn trocknet aus. Sie will den Wirt sehn.

Doch dieser füllt den Krug allein der Vierzehn.